Hervorragendes Ergebnis beim Bayerisch-Böhmisch-Wettbewerb in Passau

Wettbewerb der Blaskapellen wurde zu einem rauschenden Fest der Blasmusik – Preis der Sparkasse geht an „Die kleine Blasmusik“ aus Karlsruhe – Blaskapelle der FF Hötzdorf vertrat die Region mit einem ausgezeichneten 3. Rang

Von Josef Heisl

Einen Tag lang stand die Passauer Redoute ganz im Zeichen der Blasmusik. Zehn ausgezeichnete Blaskapellen spielten um den Preis der Sparkasse Passau, am Ende hatte verdient „Die kleine Blasmusik“ unter Dirigent Thorsten Reinau aus Karlsruhe die Nase vorn und konnte 1000 Euro ins Badische mitnehmen. Auf vorbildliche Weise vertraten die Frauen und Männer der Blaskapelle der FF Hötzdorf die Region. Mit dem Prädikat „hervorragend“ landete das Ensemble aus der Marktgemeinde Hutthurm auf dem ausgezeichneten 3. Rang.

Bereits am Vormittag begann die Vorrunde dieses Wettbewerbes, den die „Passauer Dreiflüssemusikanten“ unter Vorstand Hermann Kapfhammer und Manfred Herre reibungslos abwickelten. Drei Blaskapellen aus dem Böhmischen, die späteren Sieger aus dem Badischen und sechs Kapellen aus der Region stellten sich der hochkarätigen Jury. „Wir sind glücklich, dass wir diese Experten gewinnen konnten“, meinte Manfred Herre mit Blick auf Johannes Graswald aus Passau-Hals, dem ehemaligen Kulturminister Vaclav Riedlbauch aus Tschechien und Christian Höcherl aus Dresden, der als Trompeter zur Stammbesetzung der „Original Egerländer Musikanten“ gehört.

„Dieser Musikwettbewerb wurde hier in Passau 1995 von Manfred Herre aus der Taufe gehoben“, erinnert sich Hermann Kapfhammer, später habe der Musikbund übernommen. Nach einem Jahr Pause kamen jetzt die Blasmusiker wieder zusammen, ermöglicht hatte dies die Sparkasse Passau durch ihre großzügige finanzielle Unterstützung, die Stadt Passau und die Gräfliche Brauerei Arco aus Adldorf als die Hauptsponsoren. Und die Resonanz auf diesen Neustart war gut, meinte Kapfhammer, der aber das Ausbleiben der Österreicher bedauerte.

„Einmal Bayerisch-Einmal Böhmisch“ war das Motto des Tages, was so viel bedeutete, wie die Kapellen mussten im Bewerb je ein bayerisches und ein böhmische Stück spielen. Allein schon dadurch schlug die Veranstaltung eine musikalische Brücke zu den östlichen Nachbarn. Nach der Vorrunde schlossen die beiden Blaskapellen aus Pilsen, die „Dechovka Ota Heller“ und die „Cheznovanka“ mit dem Prädikat „gut“ ab. Die Stadtkapelle Passau, die Blaskapelle Schönbrunn am Lusen, die Blaskapelle Ringelai-Hohenau und die Blaskapelle Arnstorf schnitten mit einem glatten „sehr gut“ ab. Vier Kapellen qualifizierten sich mit „hervorragend“ für das Finale, an dem dann die Trachtenkapelle Massing unter Dirigent Rainer Hirsch aber nicht mehr teilnahm.

Bereits zum Auftakt des Finaldurchganges zeigten die 13 Musiker aus Karlsruhe mit ihrem überaus engagiert arbeitenden Dirigenten Thorsten Reinau, dass wohl nur über sie der Weg zum Siege führe. Mit dem Ländler „schönes Stündchen“ und der Polka „Lesacka“ setzten sie eine hohe Marke die an Exaktheit und in der Dynamik an den Übergängen kaum mehr übertreffbar schien. Doch auch die 16-köpfige Feuerwehrkapelle aus Hötzdorf unter Leitung von Gottfried Wölfl glänzte mit der „Sternpolka“ und der Polka „Blasmusik-Vergnügen“. Die Bühne wurde dann fast zu klein, als die 24 jungen Leute von der Blaskapelle Junior aus Prag/Tschechien unter der Leitung von Professor Josef Zettl Platz nahmen. Viel Applaus gab es für „Mladost-Radost“ und die „Himmelfahrts-Polka“.

Dann war Spannung pur angesagt. Wer würde die 1000, die 600 und die 400 Euro gewinnen. Nicht nur die Ehrengäste und Musiksachverständigen, sondern auch die Konkurrenten aus Prag und Hötzdorf waren sich, wie die Jury einig, die Badenser hatten zu Recht den 1. Platz errungen, Platz 2 ging an die jungen Leute aus Prag und Rang 3 an die Feuerwehrler aus Hötzdorf. Vor vollem Haus gaben dann die Sieger noch mehrere hervorragende Kostproben und unterstrichen damit die richtige Wahl der Jury. Daneben konnten sich aber auch die Veranstalter freuen, die mit dem Wettbewerb den ganzen Tag über viele Musikfreunde ansprechen konnten.

Renate Braun, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Passau, wies bei der Preisverleihung auf die grenzübergreifende völkerverbindende Rolle der Musik hin, die jeder verstehe, egal welche Sprache er spreche. Gerade die Musikerziehung werde von ihrem Institut besonders unterstützt, weil dies viele positive Früchte trage. Insgesamt 590 000 Euro gebe die Sparkasse alljährlich für Sport, Soziales und Kultur in die Region. Vizelandrätin Gerlinde Kaupa lobte alle Wettbewerbsteilnehmer mit der Feststellung, „sie haben uns allen mit ihrer Blasmusik viel Freude gemacht.“

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